Aus dem Scheinwerferlicht

Marktkommentar Michael Blumenroth – 04.12.2025

Wöchentlicher Marktbericht

In den vergangenen Tagen fokussierte sich das Interesse der Akteure an den Edelmetallmärkten stärker auf Silber als auf Gold. Aufgrund eines von vielen Analysten erwarteten spürbaren Angebotsdefizits und einer anhaltenden Knappheit an physisch verfügbarem Silber sowohl in New York als auch in London und Teilen Asiens sprangen die Notierungen des weißen Metalls von Rekordhoch zu Rekordhoch und haben sich seit Jahresbeginn nahezu verdoppelt. Auch Kupfer wurde gestern so teuer gehandelt wie nie zuvor und auch hier spielt die Erwartung eines Angebotsdefizits eine große Rolle.

Marktteilnehmer erwarten Fed-Zinssenkung  

Somit verschob sich der Fokus der Händler etwas in Richtung dieser Metalle, zumal die in den vergangenen Tagen veröffentlichten Konjunkturdaten aus den USA den Finanzmärkten auch keine wesentlich neuen Impulse lieferten. Der US-Arbeitsmarkt scheint weiter zu schwächeln, wie die Daten des privaten Dienstleisters ADP zumindest für Privatunternehmen andeuten. Gleichzeitig weisen Frühindikatoren auf einen anhaltenden Preisdruck hin, was für die Entscheidungsfindung der US-Notenbank Fed am kommenden Mittwoch eine etwas unschöne Gemengelage darstellt. An den Märkten wird fest damit gerechnet, dass die Fed dem Arbeitsmarkt Priorität einräumen wird, so dass eine weitere Leitzinssenkung um 0,25 Prozentpunkte fest eingepreist ist.

Während ein im Wochenverlauf etwas schwächerer Kurs des US-Dollars die Goldpreise unterstützte, bliesen ihm die zuletzt wieder ansteigenden Renditen der Staatsanleihen wiederum einen recht frischen Wind ins Gesicht.

Gold in US-Dollar im Wochenhoch bei 4.262 US$ pro Unze

Notierten die Goldpreise am Donnerstagmorgen vergangener Woche bei 4.160 US$ pro Unze, war das edle Metall am Freitag und zu Wochenbeginn gefragt, zumal sich am Montag die Aktienmärkte beim Start in den Dezember schwertaten, weshalb Gold als „sicherer Hafen“ nachgefragt wurde. Mit etwa 4.262 US$ pro Unze wurde am Montagnachmittag das bisherige Wochenhoch erzielt. Am Dienstag setzten die Notierungen dann zwischenzeitlich etwa 100 US$ pro Unze von diesem Wochenhoch zurück und handeln seitdem mal über, mal unter der Marke von 4.200, ohne sich weit davon fortzubewegen. Die Goldpreise gaben zuletzt, also heute Morgen, etwas nach und notieren beim Schreiben dieser Zeilen bei 4.190 US$ je Unze.

Xetra-Gold handelt im Wochenverlauf um die Marke von 116 € pro Gramm 

Ein ähnliches Bild ergibt sich für den Xetra-Gold-Preis, da sich auch der Kurs des Euros zum US-Dollar wenig veränderte. Während der üblichen Handelszeiten ging es von 115,45 € pro Gramm am Donnerstagmorgen vergangener Woche aufwärts bis auf 117,90 am Montagvormittag. Auch hier gaben die Notierungen dann im Laufe dieser Woche wieder etwas nach, und zwar bis auf 115,50. Allgemein bewegten sie sich aber meist um 116 herum. Xetra-Gold dürfte heute Morgen voraussichtlich etwas niedriger, bei etwa 115,60 € pro Gramm, in den Handel starten.

Am Freitag werden Inflationsdaten aus den USA veröffentlicht – wenngleich für den September, also etwas veraltet – welche den Markt bewegen könnten. Im Fokus dürfte aber die Fed-Sitzung am kommenden Mittwoch stehen und die Frage, wie sich die Währungshüter momentan ihre Geldpolitik für die kommenden Monate vorstellen.  

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein schönes und entspanntes Advents-Wochenende. 
 

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