Auf Rekordjagd

Marktkommentar Michael Blumenroth – 08.03.2024

Wöchentlicher Marktbericht

Spektakuläre Tage waren das für die Anhänger des gelben Metalls. So eine Woche gab es lange nicht mehr: Wie Phönix aus der Asche stieg Gold am Freitag vergangener Woche empor und wiederholte die starke Aufwärtsbewegung auch am Montag und in etwas kleinerem Ausmaß an den Folgetagen.

Das spannende an der Bewegung ist, dass es eigentlich keinen hundertprozentig überzeugenden fundamentalen Grund dafür gab, dass der Goldpreis am vergangenen Freitagnachmittag den Ausbruch nach oben wagte – außer vielleicht, um dem Autor dieser Zeilen eine Steilvorlage für den Gold-Talk am Samstag beim Börsentag in Frankfurt zu geben.

Meine persönliche Vermutung ist, dass hier einige Gründe zusammenkamen:

  • Zunächst waren die Großanleger in den USA unterinvestiert, da sie eher auf weiter fallende Kurse gesetzt und die Kaufpositionen an den US-Terminbörsen seit Jahresbeginn deutlich reduziert hatten. Viele dieser Investoren folgen Trends, wenn diese sich ausbilden. Da die Goldpreise nun in den vergangenen Tagen starken Aufwärtsdruck zeigten, kehren diese Anleger wieder mit Käufen an den Markt zurück.
  • Rückenwind bekamen die Goldpreise ebenso von schwächer als erwartet ausgefallenen Daten zur Stimmung in der US-Industrie bzw. der US-Verbraucher, die am vergangenen Freitag veröffentlicht wurden. Daraufhin sanken die Renditen der US-Staatsanleihen, was das weder Zins noch Dividende zahlende Gold als Anlage attraktiver macht. Der Gouverneur der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, betonte erst gestern, dass er erwarte, in diesem Jahr Zinssenkungen vornehmen zu können, wenngleich dies frühestens im Juni der Fall sein dürfte.
  • Die Nachfrage nach physischem Gold ist gemäß Daten seit Anfang des Jahres in China und Indien sehr hoch gewesen. Auch treten Notenbanken weiter als Käufer auf.

Setzt sich die Rallye fort?

Die meist preissensitive Nachfrage aus Asien könnte auf dem höheren Preisniveau nun etwas zurückgehen. Spannend wird die Frage sein, inwieweit kurzfristige, spekulativ orientierte Investoren weiter in den Goldmarkt einsteigen, oder ob diese bald Gewinne mitnehmen. Langweilig wird es auf alle Fälle nicht werden…

Am Donnerstag vergangener Woche wurde das edle Metall morgens noch bei 2.036 US$ pro Unze gehandelt. Nach den oben erwähnten enttäuschenden Konjunkturdaten aus den USA sprangen die Goldpreise bereits am Freitagnachmittag aufwärts bis auf 2.086. Seitdem gewann das gelbe Metall Tag für Tag hinzu, bis es am Dienstag ein neues Rekordhoch bei 2.141 erzielte, was heute Morgen mit 2.161,50 noch einmal ordentlich übertroffen wurde. Aktuell starten wir in den europäischen Handel am heutigen Donnerstag mit 2.156 US$ je Unze.

Xetra-Gold auf neuem Allzeithoch

Auch der Xetra-Gold-Preis beteiligte sich an der Rekordjagd, und das nicht zu knapp: Von 60,40 € pro Gramm am Donnerstagmorgen vergangener Woche kletterte er während der üblichen Handelszeiten auf ein neues Allzeithoch bei 63,45 am Dienstagnachmittag, und gab dann wegen des festeren Euros leicht nach. Heute Morgen könnte es – falls der Preis in einer Stunde noch auf dem aktuellen Niveau handelt – auf einem neuen Allzeithoch bei etwa 63,55 € pro Gramm in den Tag starten. 
Heute steht die Sitzung der EZB im Fokus, von der sich die Marktakteure Hinweise auf den möglichen Termin einer Zinswende erhoffen. Morgen stehen die Arbeitsmarktdaten aus den USA im Kalender, die ebenfalls für Bewegung an den Märkten sorgen könnten. Spannend dürfte für die Goldpreise die Frage werden, ob es zu Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende kommen wird.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein angenehmes, sonniges, goldenes Frühlingswochenende.

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