Mit 80 cm die größte ihrer Art: Die „Red Kangaroo“

Die Zahl des Monats November: 80 cm

Was die größte Goldmünze der Welt mit dem Roten Riesenkänguru verbindet, erfahren Sie von Markus Koch in der November-Folge.

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Die Zahl des Monats: 80 cm

Es gibt sicher nicht viele von Menschenhand geschaffene Gegenstände, die sich rühmen könnten, mit einem Durchmesser von nur 80 cm die weltweit größten ihrer Art zu sein. Die Goldmünze Red Kangaroo ist einer davon: Das 2011 von der australischen Münzprägeanstalt Perth Mint hergestellte Unikat wurde nicht nur nach der größten bekannten Känguru-Art benannt; die 12 cm dicke Goldmünze mit besagtem Durchmesser von 80 cm ist tatsächlich die größte Goldmünze der Welt. Ein nicht zu unterschätzender Diebstahlschutz ist inklusive: Sie wiegt rund eine Tonne. Das hohe Gewicht ist einfach erklärt – Gold ist eines der schwersten Elemente überhaupt. Das spezifische Gewicht des Edelmetalls beträgt nicht weniger als 19,32 Gramm pro Kubikzentimeter, und damit ist Gold das sechstschwerste Metall auf der Erde. Zum Vergleich: Blei hat ein spezifisches Gewicht von 11,34 und ist damit deutlich leichter.

Gold: Wertspeicher mit Zahlungsfunktion

Mit einer Tonne Gewicht und einem Reinheitsgrad von 99,99 Prozent, also 24 Karat, ist die Red Kangaroo weit mehr wert als ihr Nominalwert von 1 Million Australischen Dollar. Ihr Materialwert liegt im im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Und auch wenn es mehr als unwahrscheinlich ist, dass die Red Kangaroo jemals zum Begleichen einer Rechnung dienen wird: Grundsätzlich wäre es möglich, denn die größte Goldmünze der Welt gilt in Australien als offizielles Zahlungsmittel. Nichtsdestotrotz ist auch bei den deutlich handlicheren „kleinen Schwestern“ der Red Kangaroo, den 1986 eingeführten Münzen Gold Kangaroo und Silver Kangaroo, eine Nutzung als Zahlungsmittel unwahrscheinlich, denn die auch „Nuggets“ genannten Goldmünzen haben ebenfalls einen Nennwert, der weit unter ihrem reinen Goldwert liegt. Mit der Gold Kangaroo könnte man beispielsweise Waren im Wert von 100 Australischen Dollar kaufen, mit einem Gewicht von einer Unze ist sie jedoch ein Vielfaches wert. Auch aus diesem Grund werden Goldmünzen in aller Regel heute nicht mehr als Zahlungsmittel genutzt, obwohl dies nicht nur in Australien durchaus noch legitim ist. Goldbarren oder -münzen als Wertspeicher sind heute jedoch genauso gefragt wie vor 2.000 Jahren, was sich besonders deutlich in Ländern mit sehr hoher Inflation zeigt, wie etwa in Venezuela oder der Türkei. Nicht nur Privatleute setzen dort verstärkt auf Gold als harte Währung, und selbst die Regierungen nutzen das Edelmetall, um bestimmte Geschäfte mit anderen Ländern oder ausländischen Unternehmen abzuwickeln zu können.

Die zweitgrößte Goldmünze ist die wohl bekannteste

Obwohl mit einem Durchmesser von 53 cm und einer Dicke von 3 cm nur 100 kg schwer und damit im Vergleich zur Red Kangaroo ein Leichtgewicht, erfreut sich die zweitgrößte 24-Karat-Goldmünze der Welt, die 2007 produzierte kanadische Big Maple Leaf, eines deutlich höheren Bekanntheitsgrades: Sie wurde 2017 Opfer eines Einbruchs im Berliner Bode-Museum, wo es den Dieben gelang, das wertvolle Ausstellungstück zu stehlen. Obwohl die Diebe gefasst und zwischenzeitlich verurteilt wurden, bleibt die Goldmünze verschwunden. Höchstwahrscheinlich wurde sie zerkleinert und eingeschmolzen. Glücklicherweise ist die Big Maple Leaf im Gegensatz zur Red Kangaroo kein Unikat; es wurden gleich sechs Exemplare hergestellt. Auch hier liegt der Materialwert ein Mehrfaches über dem Nominalwert von 1 Million Kanadischen Dollar pro Münze.

Den dritten Platz belegt Big Phil

2004 auf dem Wiener Prater in Österreich erstmals präsentiert, ist Big Phil die größte der bekannten Wiener Philharmoniker-Münzen. Damals reichten noch ein Durchmesser von 37 cm und eine Dicke von nur 2 cm, um mit einem Gewicht von 31,103 kg zur größten Goldmünze der Welt gekürt zu werden. Das Gewicht ist kein Zufall, sondern entspricht exakt 1.000 Feinunzen Gold. Der herkömmliche Philharmoniker hat ein Gewicht von einer Feinunze. Big Phil wurde in einer einmaligen Auflage von 15 Exemplaren produziert, womit 2004 das damals 15-jährige Jubiläum der Philharmoniker-Goldmünzen gefeiert wurde. Auch der Nennwert von Big Phil liegt mit 100.000 € weit unter seinem Materialwert, da die Münze aus 24-karätigem Feingold besteht.

Arnulf Hinkel
Finanzjournalist

Links zu den verwendeten Quellen:

https://www.bullionbypost.co.uk/index/gold/biggest-gold-coin/

https://proaurum.ch/aktuellwichtig/30-millionen-euro-wert-groe-te-goldmuenze-der-welt

https://www.granvalora.de/venezuela-hyperinflation/

https://en.wikipedia.org/wiki/Hyperinflation_in_Venezuela

https://www.goldsilbershop.de/groesste-goldmuenzen-der-welt.html

https://www.sueddeutsche.de/panorama/goldmuenze-bode-museum-berlin-gericht-urteil-1.5304608

https://de.wikipedia.org/wiki/Maple_Leaf

https://de.wikipedia.org/wiki/Wiener_Philharmoniker_(M%C3%BCnze)

 

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