Wöchentlicher Marktbericht von Goldexperte Michael Blumenroth
Marktkommentar 13.05.2016
Eine recht ruhige Woche ohne klar erkennbaren Trend neigt sich nun bald gen langem Pfingstwochenende hinüber.
Am vergangenen Freitag hatte das edelste aller Metalle noch einmal Lebenszeichen von sich gegeben. Der Markt hatte die US-Arbeitsmarktdaten in einer ersten Reaktion als negativ für den US-Dollar betrachtet. So konnten sowohl der Euro als auch Gold vorübergehend an Wert gewinnen. Das güldene Metall legte gar auf 1.295 US$/Unze zu.
Über das Wochenende setzte ein Umdenken ein. Insbesondere gegen Währungen von Ländern, in denen Goldproduzenten ansässig sind, wurde der Greenback teurer. Hinzu kam die Tatsache, dass die Nachrichtenagenturen verbreiteten, dass die Long-Positionen von Großanlegern an den US-Terminbörsen in Gold auf den höchsten Stand seit 2009 gestiegen sind und in Silber gar auf Allzeithochs. Zu einseitige Positionierung auf einer Seite zieht häufig panikartiges Auflösen nach sich, sobald der Preis sich nachhaltig in die Gegenrichtung bewegt. Um diesem Risiko zuvorzukommen und wegen des stärkeren US-Dollar gaben am Montag sämtliche Rohstoffe deutlich nach, insbesondere Edel- und Basismetalle und Öl. So fiel denn Gold, welches heute vor einer Woche um diese Zeit bei 1.279 US$/Unze handelte, am Dienstag auf ein Wochentief bei 1.257 US$/Unze. Seitdem folgt Gold mehr oder weniger spiegelbildlich den Bewegungen des USD-Dollar und konnte sich etwas erholen auf aktuelle 1.273 US$/Unze.
Xetra-Gold konnte sich im Wochenvergleich von 36,00 €/Gramm nach einem Rücksetzer auf 35,58 Euro im Wochentief am Dienstag wieder auf einen aktuellen Kurs von 36,12 €/Gramm erholen. Hier gereicht der etwas schwächere Kurs des Euro zum Vorteil.
Heute Nachmittag erwarten einige Marktteilnehmer neue Ideen von den Daten zu den US-Einzelhandelsumsätzen.
Des Weiteren werden am Samstag wichtige Konjunkturdaten in China veröffentlicht. Somit wird in der nächsten Woche sowohl die Diskussion über die Entwicklung der Weltkonjunktur als auch über die Zinserhöhungspolitik der US-Notenbank weiter im Fokus stehen.
Ein frohes Pfingstfest wünsche ich Ihnen allen.