Wöchentlicher Marktbericht von Goldexperte Michael Blumenroth

Marktkommentar 01.04.2016

Größter Quartalsgewinn seit 30 Jahren – Chapeau


Zu Beginn des Jahres 2016 wäre ein Investor, der bei britischen Buchmachern darauf gesetzt hätte, dass Gold in US-Dollar betrachtet im ersten Quartal 2016 den größten Quartalsgewinn seit 1986 einfahren würde, wahlweise ausgelacht oder mit einer sehr guten Quote bedacht worden. Zu schwach präsentierte sich das güldene Metall im Dezember 2015 und zu eindeutig erschien es, dass an den Aktienmärkten größere Ertragschancen winkten.

Aber es kam alles ganz anders. Von 1.060 US$/Unze zu Jahresbeginn legte Gold 16,5 Prozent auf knapp über 1.230 US$/Unze zu. Zwar konnte es damit sein Jahreshoch bei 1.284 US$/Unze – erzielt am 11. März – nicht verteidigen. Aber dennoch handelt Gold weiterhin recht fest, wenn man sich vergegenwärtigt, dass im Verlaufe dieser Woche auch der Dow Jones Index und der S&P500 in den USA auf neue Jahreshöchststände gestiegen sind. Ein Bedarf zur Absicherung bzw. nach einem sicheren Hafen scheint somit nicht mehr ganz so evident zu sein.

In dieser Woche lieh Janet Yellen dem Gold mal wieder eine helfende Hand. Am Dienstag hielt die Chefin der US-Notenbank Fed eine Rede, die Marktbeobachter dahingehend interpretierten, dass weitere Zinserhöhungen der Federal Reserve Bank in weite Ferne gerückt zu sein scheinen. Dies setzte den US-Dollar massiv unter Druck, so dass dieser gegen wirklich jede andere Währung an Wert verlor. Davon profitierte zunächst auch das Gold. Von 1.217 US$/Unze am vergangenen Freitag bzw. dem Wochentief bei 1.209 US$/Unze im fernöstlichen Handel am Ostermontag ging es aufwärts bis auf 1.244 US$/Unze. Allerdings kam es am Mittwoch und Donnerstag dann auch wieder zu Gewinnmitnahmen, da offensichtlich einige Großanleger vor dem Quartalsende ihre Gewinne sichern wollten, und Goldpositionen verkauften. Beim  Schreiben dieser Zeilen handelt das Gold bei 1.234 US$/Unze – gestützt durch Käufe von Anlegern, die irritiert sind über den 3,5 prozentigen Absturz des Nikkei-Aktienindex in Japan heute Nacht. Generell bleibt hierzulande die Nachfrage nach Goldprodukten weiterhin ungewöhnlich hoch.

Einen kleinen Wermutstropfen muss ich jedoch leider doch noch ins Glas schütten. Dass der US-Dollar aktuell etwas auf dem Rückzug ist, beeinflusst natürlich auch die Preise von Xetra-Gold. Da der Euro nach Janet Yellens Rede gegen den Greenback deutlich an Wert gewinnen konnte, handelt Xetra-Gold etwas tiefer als Ende vergangener Woche. Von 35,10 €/Gramm setzte es bis auf 34,77 €/Gramm zurück und handelt aktuell bei 34,85 €/Gramm.

Leider kann ich nicht in die Zukunft schauen, aber seit einem Jahr tut sich der Euro etwas schwer, sobald die Marke von 1,15 in der Nähe ist. Charttechnisch betrachtet befinden wir uns hier also an einer massiven Widerstandszone, so dass es sein könnte, dass der Euro, sofern er den Widerstand nicht durchbrechen kann, bald eher wieder schwächer handeln könnte. Der Markt wartet mit Spannung auf den heutigen US-Arbeitsmarktbericht, nach dessen Veröffentlichung wir vielleicht etwas schlauer sind, was die nächste Bewegung des Euro gegen den US-Dollar anbelangt.

Ein sonniges Frühlingswochenende wünsche ich Ihnen allen.

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