Renditeanstieg bremst Goldpreise aus

Marktkommentar Michael Blumenroth – 17.09.2021

Wöchentlicher Marktbericht

Der Höhepunkt der vergangenen Woche war sicherlich die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB). Für die Märkte hatte das Treffen der Währungshüter diesmal insofern besondere Relevanz, da einige Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses im Vorfeld geäußerten hatten, dass es aufgrund der konjunkturellen Erholung in der Eurozone allmählich an der Zeit wäre, die Anleihekäufe etwas zurückzufahren. Insbesondere die Märkte, an denen Staatsanleihen der Länder der Eurozone gehandelt werden, reagierten bereits im Vorfeld der Sitzung. Die Kapitalmarktzinsen der langen Laufzeiten stiegen von ihren im Sommer gehandelten Tiefständen deutlich aufwärts. Zwar betonte die EZB dann, an ihrer sehr expansiven Geldpolitik noch eine Weile festzuhalten. Die Märkte haben aber ihr Urteil schon gefällt: Die EZB wird in absehbarer Zeit ihre Anleihekäufe zurückfahren (müssen). Auch nach der EZB-Sitzung steigen deshalb die Renditen weiter an, für zehnjährige Bundesanleihen von minus 0,5 Prozent auf aktuell minus 0,3 Prozent.

US-Dollar von US-Konjunkturdaten gestützt

Mit großer Spannung wurden in dieser Woche die Verbraucherpreisdaten aus den USA erwartet. Die Inflationsrate ist zwar leicht von 5,4 auf 5,3 Prozent zurückgefallen. Dies ist aber natürlich immer noch eine Zahl, die deutlich über der Zielmarke der US-Notenbank liegt. Auch hier wird die Notenbank voraussichtlich beginnen, Ende des Jahres ihre geldpolitische Unterstützung zurückzufahren, was in der Tendenz den US-Dollar unterstützt. Einige überraschend gute Konjunkturdaten aus den USA – wie die gestern veröffentlichten Einzelhandelsumsatzdaten – schubsten den US-Dollar ebenfalls etwas an.

Steigende Kapitalmarktzinsen und ein aufwertender Kurs des US-Dollars ist eine Mixtur, die den Goldpreisen gewöhnlich nicht gut tut. Dies war auch in dieser Woche der Fall, worüber wir an dieser Stelle leider nicht den Mantel des Schweigens hüllen können. Demnächst fallen die Blätter, in dieser Woche fiel der Goldpreis.

Gold in US-Dollar um die Marke von 1.800

Gold kletterte am Freitag vor zwei Wochen zunächst noch von 1.812 US-Dollar pro Unze am Morgen bis auf 1.834 am Nachmittag – da erschien die Welt noch in Ordnung. Bis zum Mittwoch dieser Woche dümpelten die Goldpreise dann in einer Art verfrühter Winterruhe in Sichtweite der Marke von 1.800 vor sich hin, was bei den weiter ansteigenden Renditen keine schlechte Leistung war. Zart besaitete Naturen sollten an dieser Stelle vielleicht nicht weiterlesen. Denn am gestrigen Donnerstag fiel Gold von 1.795 bis auf 1.745. Es erholte sich bis zum Tagesende nur leicht auf 1.755 US-Dollar pro Unze.

Xetra-Gold im Wochenvergleich leicht schwächer

Der Xetra-Gold-Preis konnte sich dem Sog abwärts nicht entziehen. Während der üblichen Handelszeiten sank er von 49,05 €/Gramm am vorvergangenen Freitag bzw. 49,65 €/Gramm am Nachmittag des gleichen Tages bis auf 49,00 €/Gramm am gleichen Tag zunächst in eine Handelsspanne von 49,00 zu 48,50 €/Gramm für die nächsten Tage. Gestern rutschte der Preis bis auf 47,80 €/Gramm ab, bevor es den Tag bei exakt 48,00 €/Gramm beendete.

In der kommenden Woche tagen einige Notenbanken das erste Mal nach der Sommerpause. Im Blickpunkt wird die Sitzung der US-Notenbank Fed am Mittwochabend stehen. Die Goldpreise könnten allmählich etwas Unterstützung in Form fallender Renditen gebrauchen.  

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein schönes, erholsames Wochenende.

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