Neues Quartal, neue Hoffnung
Marktkommentar Michael Blumenroth – 01.04.2021
Wöchentlicher Marktbericht
Viele Anhänger des edelsten aller Metalle werden froh sein, dass das erste Quartal 2021 nun hinter uns liegt. In US-Dollar betrachtet gab der Goldpreis innerhalb der drei Monate zehn Prozent nach, was der schlechteste Jahresstart seit 1982 gewesen ist. Hieraus könnte man jedoch gleichzeitig Hoffnung schöpfen, denn 1982 verlor der Goldpreis im ersten Quartal 19,5 Prozent, hatte am Jahresende aber im Vergleich zum Vorjahr nach einer rasanten Aufholjagd rund 15 Prozent zugelegt. Anhänger des gelben Metalls sollten also nicht verzweifeln.
US-Renditen, Dollar und Aktien legen zu
Die Gründe für das schwache erste Quartal liegen auf der Hand. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen kletterte von 0,9 Prozent zu Jahresbeginn auf ein 14-Monatshoch bei 1,77 Prozent in dieser Woche. Dämpft dies bereits die Nachfrage nach dem weder Zins noch Dividenden zahlenden Gold, kommt zusätzlich noch hinzu, dass auch aufgrund der steigenden Renditen in den USA der US-Dollar seit Jahresbeginn ungefähr vier Prozent an Wert gewann, sowohl zum Euro als auch in Summe gegenüber den anderen G10-Währungen. Da viele Aktienindizes rund um den Globus im ersten Quartal neue Allzeithochs erklommen, verlagerten viele Großinvestoren einen Teil ihres Portfolios zudem an die Aktienmärkte. Der Bestand an börsengehandelten Produkten, die mit physischem Gold hinterlegt sind, gab etwa 30 Prozent seiner Zuwächse vom vergangenen Jahr wieder ab.
Gold in US-Dollar im Wochenvergleich leicht schwächer
Immerhin konnte der Goldpreis die vorübergehend deutlicheren Verluste im Wochenverlauf zu einem nicht unbedeutenden Teil wieder ausgleichen. Er stieg zwar zunächst von 1.728 US$ pro Unze am vergangenen Freitagmorgen bis auf 1.737 noch am Freitagnachmittag. Mit den neuen 14-Monatshochs der US-Renditen bzw. dem Viereinhalb-Monatshoch des US-Dollars rutschte der Goldpreis am Dienstag aber unter die Marke von 1.700 und setzte auf das bisherige Wochentief bei 1.678 zurück. Mit etwas sinkenden US-Renditen und einem etwas schwächeren US-Dollar konnte sich der Goldpreis gestern Nachmittag erholen und notiert aktuell bei 1.715.
Auch Xetra-Gold verliert leicht
Der Xetra-Gold-Preis gab demzufolge auch etwas nach, aber nur geringfügig. Während der üblichen Handelszeiten stieg er zunächst von 47,15 € pro Gramm am vergangenen Freitagmorgen bis auf 47,35 am Nachmittag. Von hier setzte er dann aber bis auf 46,00 am Dienstagnachmittag zurück. Zur Handelseröffnung heute sollte Xetra-Gold ein ganzes Stück fester, und zwar um 47,10 gehandelt werden.
Am morgigen Karfreitag werden die US-Arbeitsmarktdaten veröffentlicht. Diese könnten, falls das Ergebnis die feiertagsbedingt dünn besetzten Märkte überrascht, Renditen, den US-Dollar-Kurs und damit auch den Goldpreis beeinflussen.
Allen Leserinnen und Lesern sei ein erholsames, sonniges Osterwochenende gewünscht.