Leichter Wochengewinn

Marktkommentar Michael Blumenroth – 02.06.2023

Wöchentlicher Marktbericht

Die Risikoprämie, die an einigen Märkten zum Ende vergangener Woche noch eingepreist gewesen sein dürfte, sollte sich zu Beginn dieser feiertagsbedingt verkürzten Woche wieder verflüchtigt haben. Schließlich hatten sich am Samstagabend US-Präsident Biden und der Sprecher der Republikaner im Senat, McCarthy, auf einen Kompromiss in Sachen Schuldenobergrenze der USA geeinigt. Das Restrisiko eines Scheiterns der Abstimmung im US-Kongress wurde am Mittwoch mit der erfolgreichen Abstimmung im US-Repräsentantenhaus auch fast auf Null reduziert – nur den US-Senat muss dieser Kompromiss nun noch passieren, was aber kein Problem darstellen sollte.

EZB-Politik und Zinsentwicklung

Somit können sich die Märkte nun wieder anderen Themen zuwenden. Und diese sind in erster Linie Geldpolitik, Geldpolitik, und – richtig – Geldpolitik. Obwohl in Deutschland, Frankreich und Spanien die Inflationsraten im Mai geringer ausfielen als von Analysten im Vorfeld erwartet wurde, gilt es als nahezu sicher, dass die EZB weitere Zinserhöhungen vornehmen wird. Nach Ansicht einiger Marktakteure könnten diese zwar nun weniger aggressiv ausfallen als die Märkte es einpreisen. Der Marktkonsens sieht hier jedoch zwei weitere Zinserhöhungen zu je 0,25 Prozentpunkten auf uns zukommen.

Nächste US-Zinserhöhung bis Ende Juli?

Anhaltend starke Daten zum US-Arbeitsmarkt könnten wiederum zur Folge haben, dass die US-Notenbank Fed zwar übernächste Woche eine Zinserhöhungspause einlegt, dann aber im Juli doch noch einmal nachlegt. Hatten die Zinsterminmärkte Anfang Mai noch eingepreist, dass der Zinserhöhungszyklus in den USA mit der Erhöhung am 3. Mai beendet sei, so wurde im Verlauf dieser Woche eine 100-prozentige Wahrscheinlichkeit eines weiteren Zinsschrittes bis Ende Juli eingepreist. Zwar nahmen einige Mitglieder des Zinsausschusses der Fed diesen Überlegungen etwas den Wind aus den Segeln, ausschließen wollte einen weiteren Zinsschritt bereits im Juni jedoch keiner der Offiziellen.

Starker US-Doller belastet Goldpreis

Mit dem Einpreisen einer weiteren Zinserhöhung und vor allen Dingen dem Auspreisen von Zinssenkungen im zweiten Halbjahr bekamen die Renditen der US-Staatsanleihen und der US-Dollar starken Rückenwind. Der Euro fiel zum US-Dollar auf das niedrigste Niveau seit dem 20. März. Die Renditen zweijähriger US-Staatsanleihen stiegen nach dem Kompromiss im Schuldenstreit zunächst weiter an. Eine ungünstige Gemengelage für das edelste aller Metalle. Es konnte sich aber im Wochenverlauf etwas von den Tiefs erholen, zumal auch der US-Dollar von seinen Hochs etwas zurückkam.

Notierte Gold am Freitagmorgen vergangener Woche morgens noch bei 1.951 US$ pro Unze, sank es bis zum Dienstag auf ein Wochentief bei 1.932 – hier erreichten die US-Renditen ihren Höhepunkt. Seitdem ging es aber aufwärts, und zwar bis auf 1.983,50 US$ je Unze heute Nacht. Heute Morgen um 8 Uhr notiert Gold weiterhin fest bei 1.981.

Der Xetra-Gold-Preis wurde zeitweise auch durch die Abwertung des Euros zum Greenback gestützt. Während der üblichen Handelszeiten handelte Xetra-Gold vergangene Woche am Freitagmorgen noch bei 58,45 € pro Gramm, bzw. am Freitagnachmittag bei 58,25.

Der schwache Euro verlieh dem Preis dann zeitweise Flügel, so dass er am Mittwoch auf ein Wochenhoch bei 59,55 kletterte. Es dürfte heute Morgen bei rund 59,15 in den Handel starten.

Heute Nachmittag stehen die US-Arbeitsmarktdaten für den Mai im Datenkalender. Nächste Woche könnte dann eine Art „Übergangswoche“ werden, bevor in der Folgewoche sowohl die US-Notenbank Fed als auch die EZB ihre Zinsbeschlüsse verkünden werden.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein schönes, sonniges Wochenende.

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