Janet Yellen hilft dem Goldpreis auf die Beine
Marktkommentar Michael Blumenroth – 17.03.2017
Wöchentlicher Marktbericht
Im Gegensatz zur vergangenen Woche lief es für den Goldpreis diesmal besser. Im Fokus stand dabei natürlich die Notenbanksitzung in den USA am Mittwoch. Diese war von den Marktteilnehmern gespannt erwartet worden, da diese sich Hinweise erhofften, wie aggressiv die Federal Reserve Bank in diesem Jahr auf dem Zinserhöhungspfad weiter fortschreiten wird. Einige Marktbeobachter hatten damit gerechnet, dass die US-Notenbank ihre Prognosen für 2017 von drei auf vier Zinserhöhungen anheben könnte. Oder aber dies zumindest für das Jahr 2018 ankündigen würde.
Diese Erwartungen wurden dann aber enttäuscht. Die Fed lieferte keinerlei Hinweise, dass sie bei Zinserhöhungen beherzter als zuvor kommuniziert vorgehen würde. Diese Botschaft sorgte dann dafür, dass die Renditen der US-Staatsanleihen am Mittwochabend deutlich nachgaben, was zur Folge hatte, dass auch der US-Dollar gegen die allermeisten Währungen unter Druck geriet.
Sinkende Renditen und ein schwächerer US-Dollar – dies beides ist normalerweise positiv für die Goldpreise. So war es denn auch diesmal:
Wurde Gold am vergangenen Freitag noch um die 1.198 US$/Unze und vor der Sitzung der US-Notenbank um 1.200 US$/Unze herum, so kletterte es nach der Fed-Sitzung recht flott aufwärts bis auf 1.220 US$/Unze und erzielte gestern Mittag sein Wochenhoch bei 1.233,50 US$/Unze. Aktuell notieren wir etwas leichter bei 1.228 US$/Unze.
Die Anleger in der Eurozone mussten dabei den im Wochenvergleich etwas festeren Kurs des Euro beachten. Auch hier ging es aber aufwärts; aktuell um ca. ein Prozent im Wochenvergleich. Von 36,35€/Gramm am vergangenen Freitag rückte der Xetra-Gold-Preis bis auf 37,00 €/Gramm gestern Mittag vor. Heute Morgen zum Handelsstart handelt er etwas tiefer bei 36,70 €/Gramm.
Heute dürfte das Treffen zwischen Angela Merkel und Donald Trump im Fokus stehen. In der kommenden Woche werden die Marktbeobachter auf potentielle neue Hinweise von Vertretern der US-Notenbank und auch der EZB lauern, die Aufschluss darüber geben könnten, wie und wann das Thema nächste Zinserhöhung dort jeweils auf der Agenda stehen wird. Denn auch in Europa mehren sich Stimmen, die in nicht allzu ferner Zukunft einen sanften Ausstieg aus der Negativzinspolitik fordern. Spannend und für den Goldpreis relevant dürfte auch die weitere Entwicklung des US-Dollar-Kurses sein. Wird die momentane Schwäche (der US-Dollar-Index DXY gab seit Mittwochabend mehr als 1,5 Prozent nach) nur vorübergehend sein?
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein entspanntes Wochenende.