Goldpreise leiden unter höheren Renditen und profitieren vom schwachen Kurs des US-Dollar

Marktkommentar Michael Blumenroth – 02.02.2018

Wöchentlicher Marktbericht

Auch in dieser Woche setzen sich Trends, die sich seit Jahresanfang etabliert haben, weiter fort. So steigen an den Märkten für Staatsanleihen die Renditen, also die Marktzinsen, scheinbar unaufhaltsam weiter. In den USA kletterten die Renditen der zehnjährigen US-Treasuries mit 2,795 Prozent auf den höchsten Stand seit April 2014. Während die zweijährigen Treasuries mit einer Rendite von mehr als 2,17 Prozent gar den höchsten Stand seit einer knappen Dekade erreichten.

Grund hierfür war unter anderem das Ergebnis der letzten Sitzung der US-Notenbank, bei der Janet Yellen den Vorsitz führte. Hier zeigten sich die Mitglieder des Offenmarktausschusses der Fed zuversichtlich, was die wirtschaftliche Entwicklung und den Anstieg der Inflationsrate in den USA anbelangt. So dass die nächste Erhöhung der Leitzinsen in den USA Mitte März mittlerweile als ausgemachte Sache gilt.

Schwacher Dollar, starker Yuan

Dieser Anstieg der Staatsanleiherenditen in den USA ist naturgemäß nicht zum Vorteil für das nicht zinsbringende Gold. Je höher die Renditen, desto niedriger ist normalerweise der Goldpreis. Aber: Normalerweise geht ein Anstieg der Renditen in dem Ausmaß, das wir aktuell in den USA beobachten können, mit einer Stärke des US-Dollar Hand in Hand. In diesem Jahr ist es jedoch – aus verschiedenen Gründen – anders. Der US-Dollar hat auch in dieser Woche Schwierigkeiten, sich zu behaupten und wird beim Schreiben dieser Zeilen gegen den Euro jenseits der Marke von 1,25 gehandelt. Noch frappierender war der Wertverlust der US-Währung gegen den chinesischen Yuan, der gegen den US-Dollar auf den höchsten Stand seit der ‚großen‘ Yuan – Abwertung im August 2015 angestiegen ist. Und China ist nun einmal weltweit das Land mit der stärksten physischen Nachfrage nach Gold. Dieses wird in Yuan somit naturgemäß billiger. Der Währungs-Effekt hilft aktuell den Goldpreisen. Dennoch, verglichen mit anderen Märkten ging es am Goldmarkt diese Woche relativ gesittet zu. Allerdings scheinen die tendenziell eher negativen Einflüsse (höhere Renditen) leicht die Oberhand gewonnen zu haben.

Der Goldpreis in US-Dollar und Euro

Handelte Gold am Freitagmorgen vergangene Woche noch bei 1.355 US$/Unze, so schwächelte es in den Folgetagen etwas, und wurde am Mittwoch im Wochentief kurz nach der Bekanntgabe des Sitzungsergebnisses der US-Notenbank bei 1.333 US$/Unze umgesetzt. Gestern stieg der Goldpreis dann aber insbesondere am Nachmittag wieder an, und wurde kurzzeitig bei 1.351 US$/Unze gehandelt. Aktuell handeln wir etwas tiefer bei 1.349 US$/Unze.

Gegen Euro betrachtet gibt der Goldpreis auch etwas nach, woran natürlich der auf über 1,25 gestiegene Kurs des Euro gegen den US-Dollar nicht ganz unschuldig ist. Von 35,00 €/Gramm am vergangenen Freitag setzte der Xetra-Goldpreis recht kontinuierlich bis auf 34,57 €/Gramm gestern Nachmittag zurück. Der Xetra-Goldpreis notiert nun aktuell nach der leichten Erholung des Goldpreises bei 34,65 €/Gramm.

Was erwartet uns in den nächsten Tagen?

Heute Nachmittag gibt es noch den US-Arbeitsmarktbericht. Hier werden Händler und Analysten ein besonderes Augenmerk auf die Entwicklung der durchschnittlichen Stundenlöhne richten, die über kurz oder lang natürlich Auswirkungen auf die Inflation haben werden. Ansonsten bleibt die spannende Frage, ob sich die oben angeführten Trends weiter fortsetzen werden.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein erholsames Wochenende. 

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