Goldpreise im Sommerloch; Schwellenländerwährungen in Aufruhr?

Marktkommentar Michael Blumenroth – 10.08.2018

Wöchentlicher Marktkommentar von Michael Blumenroth

Auch wenn die Handelstische momentan eher dünn besetzt sind, da viele Marktteilnehmer, Händler und Fondsmanager sich am Strand oder in den Bergen wohlverdienten Urlaub gönnen, so können sich die verbliebenen Währungshändler sicherlich nicht über Langeweile beklagen.

Klar im Fokus diese Woche der rasante Absturz der türkischen Lira und einiger anderer Rohstoff- und Währungen der Wachstumsmärkte. So fielen der russische Rubel, der australische und neuseeländische Dollar auf Zweijahrestiefs gegen den US-Dollar: Dies macht dort einerseits Ankäufe von Gold teurer, oder aber liefert andererseits Goldproduzenten höhere Anreize, Gold zu verkaufen. Denn: Gold wird am Weltmarkt in US-Dollar gehandelt, und je schwächer die Heimatwährung gegen den US-Dollar handelt, desto mehr kann der Produzent in dieser bei seinem Verkauf erlösen.

Absturz der türkischen Lira beeinflusst Gold und andere Währungen

Diese Kursbewegungen sehen aber relativ bescheiden aus, wenn man auf die Kursentwicklung der türkischen Lira blickt. Diese hatte vom Montagmorgen bis heute Morgen um 8 Uhr gegen den US-Dollar zirka 20 Prozent verloren. Und war auch gegen den Euro auf neue Rekordtiefs gefallen. Dies ist für den Goldpreis aus zweierlei Gründen nachteilig. Zum einen ist die Türkei ein großer Nachfrager nach Gold, und in türkischen Lira betrachtet ist dies innerhalb von fünf Tagen nun knapp 20 Prozent teurer geworden. Zum anderen begann die Schwäche der Lira spätestens heute Nacht auch auf andere  Schwellenländerwährungen auszustrahlen. Auf mittlere Sicht könnte in diesen Ländern jedoch die Nachfrage nach Gold zulegen, falls sich viele Anleger mittels des in US-Dollar notierten Goldes gegen weitere Wertverluste der Heimatwährung absichern möchten.

Gold in US-Dollar bleibt auf Vorwochenniveau

An den Rohstoffmärkten ging es diese Woche mit Ausnahme eines kleinen Kurssturzes der Ölpreise am Mittwoch eher ruhig zu. Wobei der starke US-Dollar die Notierungen natürlich etwas belastet. So notiert denn auch der Goldpreis aktuell fast exakt auf dem Niveau vom vergangenen Freitag, als er mit 1.207 $/Unze umgesetzt wurde. Noch am Freitag stieg er nach nicht ganz überzeugenden US-Arbeitsmarktdaten auf sein Wochenhoch bei 1.220 $/Unze. Seitdem bewegte sich der Goldpreis in US-Dollar zwischen diesen 1.220 $/Unze und 1.206 $/Unze heute Nacht – meist um das Niveau von 1.212 $/Unze herum. Beim Schreiben dieser Zeilen notiert der Goldpreis bei 1.208 $/Unze.

Schwacher Euro, stabiles Gold

Der Euro/US-Dollar-Kurs ist nun doch schlussendlich durch die Unterstützung bei 1,15 €/$ gefallen und notierte heute Morgen im Tief bei 1,1438. Gegen Euro betrachtet hält sich der Goldpreis somit sogar noch etwas besser, da es vom schwachen Euro profitiert. In Euro pro Gramm stieg der Xetra-Goldpreis von 33,50 €/Gramm am Freitag vergangener Woche bis auf knapp 33,90 €/Gramm heute Morgen. Aktuell notiert er wenige Cents darunter.

Währungen und Handelskonflikt dominieren weiter

Im Fokus werden in den nächsten Tagen weiter die Kursbewegungen an den Währungsmärkten bleiben. Ebenso die weiteren Entwicklungen im Handelskonflikt zwischen den USA und China.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein erholsames, nicht mehr ganz so heißes und unwetterfreies Wochenende.

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