Goldinvestments steigen seit Mai weltweit wieder an
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 13.08.2021
Das erste Quartal 2021 war durch Abflüsse aus ETFs und ETCs mit physischer Besicherung geprägt, die im April jedoch deutlich schwächer ausfielen. Seitdem entwickeln sich Goldfonds und goldgedeckte ETCs wieder positiv – trotz der Ankündigung der US-Notenbank Fed, ab 2023 die Leitzinsen zu erhöhen.
US-Fonds wachsen wieder, deutsche ETCs führen europäische Zuflüsse an
Von April bis Juli 2021 verzeichneten goldgedeckte ETFs und ETCs Zuflüsse von insgesamt 41,3 Tonnen. Diese waren vor allem stärker nachgefragten ETCs in den USA im zweiten Quartal und Zuflüssen in europäische Goldfonds und ETCs zu verdanken. Deutsche ETCs bestritten im zweiten Quartal fast die Hälfte der europäischen Zuflüsse. War die gestiegene Nachfrage nach Goldinvestments in April und Mai noch vor allem durch Inflationsängste getrieben, stellte der durch die Fed-Ankündigung der Leitzinserhöhung bedingte Preiseinbruch bei Gold im Juni für so manchen Investor eine Gelegenheit zum Einstieg in goldgedeckte ETFs oder ETCs dar. Trotz der Erholung der Nachfrage im zweiten Quartal blieben am Ende des ersten Halbjahres 2021 unter dem Strich Abflüsse in Höhe von 129,3 Tonnen – vor allem aus US-Goldfonds.
Stärkste Nachfrage nach physischem Gold seit 2013
Zentralbanken weltweit erweiterten ihre Goldreserven im ersten Halbjahr 2021 um 333,2 Tonnen und kauften damit 39 Prozent mehr Gold als im 5-Jahres-Durchschnitt. Auch die private und institutionelle Nachfrage nach Goldbarren und -münzen entwickelte sich 2021 bislang positiv: Mit 594,1 Tonnen erwies sich das erste Halbjahr 2021 als das stärkste seit 2013. Auch die Nachfrage nach Goldschmuck erholte sich im zweiten Quartal 2021. Käufer vor allem in den USA und China sorgten für ein Nachfrageplus von 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal, was allerdings den Einbruch im 1. Quartal nicht völlig ausgleichen konnte: Die Goldschmucknachfrage im ersten Halbjahr 2021 blieb rund 17 Prozent unter dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre vor der Corona-Pandemie.