Gold wird durch weiter steigende Anleiherenditen im Zaum gehalten
Marktkommentar Michael Blumenroth – 07.07.2017
Wöchentlicher Marktbericht
Nachdem die Märkte recht verhalten in die laufende Woche gestartet waren, sicherlich auch bedingt durch den Unabhängigkeits-Feiertag in den USA am Dienstag, wachten sie gestern aus der Lethargie auf. Auslöser waren einmal mehr die steigenden Renditen insbesondere an den Märkten für zehnjährige europäische Staatsanleihen. In Deutschland sprangen diese (Rendite bedeutet hier grob gesagt so etwas wie aktueller ‚Marktzins‘) auf den höchsten Stand seit Anfang 2016, nämlich auf 0,57 Prozent. Auch in Frankreich, Italien, Spanien und den meisten anderen europäischen Staaten kletterten die Renditen insbesondere in langen Laufzeiten deutlich aufwärts. Auch wenn diejenigen in den USA dies dann schlussendlich ebenfalls taten, so hinkten diese in den USA doch etwas hinter den Renditeanstiegen in Europa hinterher, so dass tendenziell auch der Euro gegen den US-Dollar wieder an Wert gewinnen konnte.
Für die Goldpreise war der Effekt der steigenden Anleiherenditen der gewichtigere verglichen mit der leichten Schwäche des US-Dollar. Höhere Marktzinsen sind wie schon häufig an dieser Stelle erwähnt tendenziell der ‚Feind‘ des Goldes.
So fiel denn auch der Goldpreis, der am Donnerstag vergangener Woche noch bei 1.252 US$/Unze gehandelt hatte, im Verlauf der Woche recht deutlich bis auf 1.218 US$/Unze am Mittwochmittag. Es ging dann auch nur leicht wieder aufwärts auf 1.229 US$/Unze am Donnerstag und Gold handelt beim Schreiben dieser Zeilen bei 1.222 US$/Unze. Mithin also knapp 2,5 Prozent tiefer als am Donnerstag vor einer Woche.
Gegen Euro betrachtet verlor Gold in ähnlicher Größenordnung. So gab der Xetra-Gold-Preis von 35,40 €/Gramm am vergangenen Donnerstag auf ein Wochentief bei 34,40 €/Gramm nach. Aktuell handelt Xetra-Gold auch weiterhin genau dort.
Spannend wird nun die Frage, ob die Bewegung an den Märkten für Staatsanleihen so weiter gehen wird. Und ob für die Goldpreise allmählich doch wieder die Suche nach ‚sicheren Häfen‘ und der sich weiter abschwächende Kurs des US-Dollar hilfreich werden könnte.
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein erholsames, sommerliches Wochenende.