Gold auf der Leinwand: Ein Filmtipp
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 22.05.2017
In den über 6.000 Jahren, in denen Menschen Gold nutzen, war das gelbe Edelmetall niemals allein auf die Rolle als Zahlungsmittel oder Anlagemöglichkeit beschränkt. Es hat unzählige hochentwickelte Kulturen geprägt und ist auch heute fester Bestandteil unseres Alltags. Deshalb wird an dieser Stelle in unregelmäßigen Abständen ein kultureller Beitrag zum Thema Gold stehen.
Kenny Wells (Matthew McConaughy) entstammt einer Dynastie von Gold-Prospektoren und übernimmt 1981 die vom Großvater gegründete Washoe Mining Corporation. Binnen weniger Jahre treibt der wenig geschäftstüchtige Träumer das Familienunternehmen in den Ruin. Ketterauchend, alkoholabhängig und übergewichtig, erhält Wells eine neue Chance auf seinen Anteil am amerikanischen Traum, als er von einem riesigen Goldvorkommen in Indonesien erfährt. Gemeinsam mit einen zwielichtigen Geologen mobilisiert er seine letzten Finanzen und Energien … und wird tatsächlich fündig. Auf einen Schlag ist er superreich. Doch das Vermögen bringt auch eine Menge Probleme in Form geldgieriger Interessengruppen mit sich, und der korrupte indonesische Regierungsclan erweist sich als noch relativ harmlos im Vergleich zu den Haien, die auf der Wall Street auf ihn warten…
Gold (USA 2016), die von Oscar-Preisträger Stephen Gaghan inszenierte Mixtur aus Abenteuerfilm, Drama, Finanzthriller, Gesellschaftssatire und schwarzer Komödie wartet mit einer durchweg interessanten Storyline auf, die auf wahren Begebenheiten beruht und die eine oder andere Überraschung für den Zuschauer bereit hält. Neben der kompetenten Regie von Gaghan, der sich in Hollywood durch Filme wie Syriana und Traffic einen guten Ruf gesichert hat, fällt vor allem die Leistung von Hauptdarsteller Matthew McConaughy positiv auf, der dem Begriff Method Acting eine neue Dimension verleiht. Während er sich für seine Oscar-prämierte Rolle als Aids-Kranker in Dallas Buyers Club 23 kg Gewicht herunterhungerte, fraß er sich für Gold zum Fettwanst, der seine Speckwülste im Film genüsslich präsentiert. Auch wenn Gold nicht ganz die Klasse des im gleichen Filmuniversum spielenden Wolf of Wall Street erreicht, ist der Film absolut sehenswert – nicht nur für Goldinteressierte. Einen ersten Eindruck bietet der Trailer zu Gold .
Arnulf Hinkel
Finanzjournalist