Gold als Risikoausgleich für Kryptos beliebt
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 09.06.2022
Ende Mai 2022 bezeichnete Peter Wall, CEO von Argo Blockchain, in einem Interview mit CNBC die Krypto-Urwährung Bitcoin erneut als Gold 2.0 – wie schon viele vor ihm. Dass diese Bezeichnung nur wenig mit der Funktion des Edelmetalls als Wertspeicher zu tun hat, belegt allein schon die Tatsache, dass der Bitcoin seit seiner Einführung Ende Oktober 2008 bis heute bereits 5 Mal die Hälfte seines Wertes eingebüßt hat. Einen gänzlich anderen Zusammenhang zwischen Kryptos und Gold hat jetzt eine weltweite Studie der Unternehmensberatung Hall & Partners zutage gefördert.
Privatanleger bewerten Kryptowährungen als Hochrisikoinvestments
Im Rahmen der vom World Gold Council in Auftrag gegebenen Studie wurden 10.000 Privatanleger in den USA, Deutschland, Kanada, Indien und China über 10 Monate hinweg über ihr Investitionsverhalten befragt. Die erste Erkenntnis: Digitalwährungen sind im Mainstream angekommen. 31 Prozent der Befragten kauften im Studienzeitraum Kryptos – und das, obwohl nur 6 Prozent von ihnen Digitalwährungen als langfristig sicheres Investment einstufen. Privatanleger sind sich des Risikos dieser Anlageklasse offensichtlich voll bewusst.
44 Prozent der Studienteilnehmer investierten auch in Gold
Eine Anlageklasse, die bei den Befragten ebenfalls hoch im Kurs stand –mehr noch als Kryptos –, ist Gold. Ein Grund dafür ist, dass die Studienteilnehmer an beiden Anlageklassen ihre Unabhängigkeit von Währungen und Finanzsystemen schätzen. Der andere: Gold wird auch bei Krypto-affinen Privatanlegern als effektives Gegengewicht hinsichtlich des Portfoliorisikos gesehen. In Bezug auf die Funktion als optimalen Wertspeicher priorisierten doppelt so viele Befragte Gold wie jene Anleger, die ihre jeweils präferierte Kryptowährung als optimalen Wertspeicher einstuften. Auch beim Thema Inflationsschutz bauten deutlich mehr – nämlich 60 Prozent – auf das Edelmetall.