Gegenwind durch Geldpolitik

In einer eigentlich recht spannungsarmen Börsenwoche arbeiteten sich die Goldpreise meist an der Marke von 2.000 US$ pro Unze ab. Am Freitag vergangener Woche hatten Äußerungen eines Mitgliedes des geldpolitischen Ausschusses der US-Notenbank Fed, Christopher Waller, für einen deutlichen Anstieg der Renditen der US-Staatsanleihen gesorgt. Er hatte weiteren Leitzinserhöhungen der US-Notenbank Fed das Wort geredet. Infolge der höheren Kapitalmarktzinsen in den USA wertete auch der US-Dollar recht deutlich auf. Rohstoffe und hier insbesondere das gelbe Metall wurden hingegen auf Talfahrt geschickt. 

Weitere Zinserhöhungen erwartet

In einer bis dato an Konjunkturdaten recht armen Woche fokussierten sich die Märkte auf Äußerungen der Fed-Offiziellen, die ebenso wie ihre Kolleg*innen der EZB ihren Willen zu weiteren Zinserhöhungen bekräftigten. Folgerichtig preisen die Märkte diese auch für die jeweiligen Sitzungen in der ersten Maiwoche ein. Schwache Daten zur US-Industrie, die gestern veröffentlicht wurden, konnten die Marktstimmung nur wenig beeinflussen, obgleich die US-Renditen im Anschluss moderat fielen.  

Leichter Verlust für Gold im Wochenvergleich

Gold rutschte im Wochenverlauf deshalb etwas ab.  Notierte es am Freitagmorgen vergangener Woche noch bei 2.041 US$ pro Unze, rutschte es nach den Äußerungen des Fed-Gouverneurs bis auf 1.992 ab – die Renditen an den Anleihemärkten und der US-Dollar waren einfach zu kräftig angestiegen. Nach einer kurzen Erholung auf 2.010 sank es am Mittwoch auf das Wochentief bei rund 1.970. Mit dem gestrigen Rücksetzer der Renditen notierte es wieder fester über 2.010. Heute Morgen notieren die Goldpreise um 8 Uhr jedoch etwas tiefer bei rund 1.995 US$ je Unze. 

Der Xetra-Gold-Preis wurde von dem Rücksetzer des Euros zum US-Dollar gestützt. Während der üblichen Handelszeiten handelte Xetra-Gold vergangene Woche am Freitagmorgen noch bei 59,30 € pro Gramm, sank jedoch bis Mittwochnachmittag auf 57,95. Gestern stieg es zurück bis auf fast 59,00; heute Morgen sollte Xetra-Gold bei rund 58,60 in den Handel starten. 

Die Goldpreise dürften weiterhin auf die Geldpolitik der Notenbanken schielen. Anfang Mai treffen sich die US-Notenbank und die EZB. Heute stehen wichtige Frühindikatoren im Kalender, nämlich die Einkaufsmanagerindizes der USA und der Eurozone.  

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein stressfreies, sonniges Wochenende.