Euro auf dem höchsten Stand seit 2 ½ Jahren, Gold weiterhin in ruhigem Handel
Marktkommentar Michael Blumenroth – 04.08.2017
Wöchentlicher Marktbericht
In den vergangenen 14 Tagen haben die Goldpreise in US-Dollar betrachtet recht kontinuierlich etwas höher gehandelt. Einer der Hauptgründe hierfür war sicherlich der sich weiter abschwächende Kurs des US-Dollar. Zum einen hat die US-Notenbank ihren Kurs bekräftigt, was den extrem langsamen Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik anbelangt. Dies veranlasste die Marktteilnehmer dazu, eine weitere Zinserhöhung in 2017 noch mehr auszupreisen. Zum anderen scheint die US-Regierung bei ihren Plänen zur Steuerreform und den Infrastrukturmaßnahmen keinen Schritt weiter zu kommen, was enttäuschte Großinvestoren aus Positionen in US-Dollar heraus trieb. Ganz anders der Euro, der nach guten Wirtschaftsdaten weiterhin der aktuelle Liebling der Anlegergemeinde ist. So handelte dieser denn erstmals seit Januar 2015 wieder bei Kursen von 1,19 gegenüber dem US-Dollar und 1,15 gegen den Franken betrachtet.
Ein schwacher US-Dollar und eher sinkende Marktzinsen in den USA sorgten dafür, dass auch der Goldpreis in US-Dollar betrachtet etwas Höhenluft schnupperte (ähnlich wie der Autor dieser Zeilen in seiner Urlaubswoche).
In US-Dollar gepreist handelte Gold am Freitag vor zwei Wochen noch bei 1.248 US$/Unze. Es stieg dann im Verlauf der beiden folgenden Wochen – insbesondere nach der Sitzung der US-Notenbank – recht kontinuierlich bis auf das derzeitige Wochenhoch von 1.274 US$/Unze am Dienstag dieser Woche an und handelt aktuell etwas tiefer bei 1.269 US$/Unze. Dies alles allerdings in sehr ruhigem Handel.
Der Anstieg des Euro gegen den US-Dollar um fast drei Cent innerhalb der letzten beiden Wochen bremste naturgemäß den Xetra-Gold-Preis etwas aus. Von 34,45 €/Gramm am Freitag vor zwei Wochen kletterte der Xetra-Gold-Preis auf ein Hoch bei 34,80 €/Gramm zu Beginn dieser Woche. Mit dem weiteren Anstieg des Euro gab der Xetra-Gold-Preis dann aber wieder nach, und zwar auf aktuelle 34,40 €/Gramm.
Heute Nachmittag stehen nun die US-Arbeitsmarktdaten auf der Agenda. Von den Lohnsteigerungen erwarten sich Ökonomen Hinweise darauf, wie es um die US-Inflation (und damit um die zukünftige Geldpolitik der US-Notenbank) bestellt sein könnte. Die entscheidende Frage wird aber auch sein, ob der US-Dollar momentan nicht doch etwas überverkauft ist, und sich demzufolge etwas erholen kann. Ähnlich wie der US-Präsident, der sich nach den turbulenten vergangenen Wochen nun auch zwei Wochen Urlaub gönnen wird – wenn dies denn alles so klappt.
Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein erholsames, sommerlich-schönes und gewitterfreies Wochenende.