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Diese Trends könnten die Goldnachfrage 2017 wesentlich stützen

Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 03.02.2017

Kürzlich hat der World Gold Council seine Gold-Prognose für 2017 veröffentlicht. Mit Unterstützung renommierter Analysten wurden sechs Trends der Weltwirtschaft identifiziert und bewertet, die die Goldnachfrage 2017 bestimmen könnten. Die Analysten: Jim O'Sullivan von High Frequency Economics, John Nugée, früherer Reserves Chief Manager der Bank of England, und David Mann von der Standard Chartered Bank.. Nachfolgend lesen Sie eine kurze Zusammenfassung des hochinteressanten Papiers.

An erster Stelle stehen die erhöhten politischen Unsicherheiten, die 2017 vermutlich weiter zunehmen werden. Neben den schon jetzt spürbaren Auswirkungen des Brexit und einem instabileren Pfund Sterling sowie den Unwägbarkeiten durch Trumps Präsidentschaft stehen in Europa gleich in drei Ländern Parlamentswahlen an, deren Ausgang durch verstärkte europakritische Tendenzen der Bürger ungewiss ist: in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. Diese geopolitischen Risiken haben sich bereits im vergangenen Jahr als Nachfragemotor für Gold erwiesen.

Ein weiterer Trend, der die Goldnachfrage stärken könnte, dürfte die Gefahr der Abwertung bestimmter Währungen sein – als Folge des Auseinanderdriftens der Geldpolitik der FED und anderer Zentralbanken wie der EZB. Hier trifft restriktive Geldpolitik auf expansive, was zur Abwertung letzterer Währungen führen kann. Anleger wie auch Zentralbanken in Ländern mit restriktiver Geldpolitik haben deshalb bereits 2016 mit verstärkten Goldkäufen reagiert.

Das spürbare Anziehen der Inflation in vielen Ländern – in der EU besonders Deutschland – blockiert perspektivisch die Erhöhung von Leitzinsen und macht festverzinste Anlagen und Anleihen für Investoren uninteressant, während Gold gleichzeitig an Attraktivität gewinnt.

Aktien als Alternative? Schließlich haben die Benchmark-Indizes Ende 2016 beeindruckende Performances hingelegt; der US-Leitindex durchbrach sogar zum ersten Mal in seiner Geschichte die 20.000-Punkte-Marke. Allerdings ist diese Entwicklung mit Vorsicht zu betrachten, denn die durch die Wahl von Trump zum US-Präsidenten und seinen Ankündigungen eines – allerdings auf die USA begrenzten – Wirtschaftswunders bullig gestimmten Investoren könnten eine Blase kreieren, welche die Gefahr einer deutlichen Korrektur in sich birgt. Vor diesem Hintergrund spielt Gold eine wichtige Rolle als Instrument der Portfoliodiversifikation und Absicherung gegen so genannte Tail Risks, d.h. die Möglichkeit unerwartet starker Verluste.

Die bislang aufgezeigten Trends konzentrierten sich auf Amerika und Europa, aber auch außerhalb dieser Regionen zeichnen sich die Goldnachfrage beeinflussende Entwicklungen ab. In Asien ist generell die Goldnachfrage eng mit Wohlstand verknüpft. Entsprechend hat sich der Anteil Chinas und Indiens an der weltweiten Goldnachfrage von 25 Prozent in den frühen 1990ern auf über 50 Prozent in 2016 erhöht. Auch in Vietnam, Thailand und Südkorea hat sich ein florierender Goldmarkt entwickelt. Da nach Berechnungen von Standard Chartered Research die asiatischen Länder 2017 für rund 60 Prozent des weltweiten Wirtschaftswachstums verantwortlich sein werden, scheint eine unvermindert starke Goldnachfrage sicher. Diese beschränkt sich dabei keineswegs auf die traditionellen Schmuckkäufe: Das verwaltete Vermögen in chinesischen ETFs auf Gold hat sich 2016 nahezu versechsfacht.

Außerdem sind neue Märkte für Gold entstanden: Nachdem mit physischen Gold hinterlegte ETFs die westlichen Finanzmärkte eroberten, sind in der letzten Zeit auch Schwellenländern die

Voraussetzungen geschaffen worden, um Anlegern einfache Möglichkeiten zu bieten, in das Edelmetall zu investieren. So hat die AAOIFI (Acounting and Auditing Organisation of Islamic Finanical Institutions) mit Unterstützung des World Gold Council einen Shariah-konformen Standard für Gold eingeführt, der die muslimische Welt für Goldanlagen öffnet. Hier ist in den nächsten Jahren eine signifikante Nachfrage nach Gold zu erwarten, welcheweltweit die Goldnachfrage – und damit den Goldpreis – weiter stärken könnte.

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