Die Zahl des Monats: 7000 Jahre
Aktuelles Arnulf Hinkel – 05.10.2016
Schaut man sich die Frühzeit der Menschheitsgeschichte an, fällt auf, dass einzelne Abschnitte nach Materialien benannt sind: Wir haben die Steinzeit, die Kupfersteinzeit, die Bronzezeit und die Eisenzeit. Eine Periode, die nach einem Edelmetall betitelt wurde, gibt es nicht. Dafür waren Gold und auch Silber immer schon zur rar. Es ist jedoch anhand zahlreicher Funde belegt, dass sich Gold bereits in der Kupfersteinzeit – also vor etwa 7.000 Jahren – großer Beliebtheit erfreute. Zum einen waren es die Beständigkeit des Glanzes, die Seltenheit und auffallende Schwere des Goldes, die es für Menschen schon damals sehr attraktiv machte. Zum anderen konnte Gold mit den simplen Werkzeugen, die in der Kupfersteinzeit zur Verfügung standen, sehr gut mechanisch bearbeitet werden. Dank des vergleichsweise niedrigen Schmelzpunktes von Gold, der mit 1064° C sogar ein bisschen unter dem von Kupfer liegt, und der problemlosen Legierbarkeit mit zahlreichen anderen Metallen wurde das Edelmetall sehr schnell als kostbarer Werkstoff vor allem für Schmuck und zur Verzierung von Gebrauchsgegenständen erkoren. Dass Gold außerdem im Gegensatz zu vielen anderen Metallen nicht korrodiert, trug nicht unwesentlich zur Attraktivität des Edelmetalls bei.
Von Anfang an galt Gold als Inbegriff von Reichtum und wurde schnell zum Wertmesser von Besitzverhältnissen. Menes, der Gründer des ägyptischen Staates, führte um 3.000 v. Chr. als Erster Goldbarren mit einem Gewicht von 14 Gramm als Tauschmittel ein. Bis Gold allerdings zum Zahlungsmittel mit einem zuverlässig hohen Qualitätsstandard hinsichtlich Gewicht und Reinheitsgrad wurde, verging noch viel Zeit: Im ständig expandierenden Römischen Reich wurde ca. 225 v. Chr. mit dem „Aureus“ die erste Goldmünze als standardisiertes Zahlungsmittel eingeführt. Diese Goldmünze hatte allerdings ein Gewicht von ca. 7,8 Gramm, womit sie viel zu wertvoll war, um sich als Massenzahlungsmittel durchzusetzen. Das war damals schon nicht anders als heute.