Covid-19 spukt durch die Märkte

Marktkommentar Michael Blumenroth – 09.03.2020

Wöchentlicher Marktbericht

Das Coronavirus, mittlerweile offiziell Covid-19 genannt, treibt den Märkten wegen der unvermeidbaren Folgen für die weltweite Konjunktur immer mehr Sorgenfalten auf die Stirn. Zwar gibt es gerade an den Aktienmärkten immer wieder Tage mit Gegenbewegungen und Erholungen. Dennoch notieren die größten Leitindizes der Welt (skurril, aber wahr: mit Ausnahme der Börsen in Shanghai) für das Jahr 2020 mittlerweile recht deutlich im Minus.

Fed-Leitzinssenkung schürt Verunsicherung

Umgekehrt haben die Kurse der Staatsanleihen bester Bonität im Verlaufe der Woche ordentlich zugelegt, was ein Ausdruck der Suche nach sicheren Häfen ist. Die Rendite / Marktzinsen zehnjähriger US-Staatsanleihen sind von 1,92 Prozent zu Jahresbeginn auf nahezu unfassbare Rekordtiefs bei 0,81 Prozent gefallen. Auch die Rendite zehnjähriger Bunds notiert nicht weit von den Allzeittiefs entfernt. Highlight der Woche war dabei die außerplanmäßige Sitzung der US-Notenbank, bei der die Leitzinsen um ganze 50 Basispunkte gesenkt wurden. War dieser Schritt zur Marktberuhigung gedacht, so ging der Schuss am Dienstag nach hinten los. Die Märkte interpretierten die Maßnahme eher als panikartigen Schritt, was die Besorgnis noch verstärkte. Unter anderem kam es auch in Australien und Kanada zu Zinssenkungen.

Gold gewinnt wieder an Fahrt

So war es naheliegend dass Gold – ebenso wie eben erwähnt Staatsanleihen und der Yen – als sicherer Hafen ebenfalls nachgefragt wurde. Nach einem sehr schwachen vergangenen Freitag könnte dem Goldpreis der größte Wochengewinn seit 2016 gelingen. Im direkten Wochenvergleich wird es heute Morgen circa 2,5 Prozent höher umgesetzt, als es beim  Schreiben meiner Zeilen vergangene Woche der Fall war. Allerdings kam es vergangenen Freitag zunächst zu einem deutlichen Kurssturz. Da einige Marktteilnehmer scheinbar Goldpositionen zur Finanzierung von Verlusten an anderen Märkten verkaufen mussten, stürzte der Goldpreis von 1.630 $/Unze bis auf 1.563 $/Unze ab. Zum Wochenschluss wurde Gold bei circa 1.585$/Unze gehandelt. Am Montag lugte es dann schon wieder über die Marke von 1.600 $/Unze. Es zündete dann nach der überraschenden Fed-Zinssenkung den Turbo und sprang Dienstagnachmittag auf 1.640 $/Unze, heute Nacht noch weiter bis auf 1.680 $/Unze. Aktuell handelt es um die 1.673 $/Unze.

Starker Euro – verhaltene Gewinne für Xetra-Gold

Mit der Zinssenkung der US-Notenbank schwächte sich auch der US-Dollar ein ganzes Stück ab. Der Euro stieg heute Nacht auf den höchsten Kurs seit August 2019, was den Anstieg des Preises des Xetra-Goldes (geringfügig) ausbremste. Der Preis von Xetra-Gold sank während der üblichen Handelszeiten zunächst von 47,50 €/Gramm am vergangenen Freitagmorgen bis auf 45,90 €/Gramm am Montagnachmittag. Seitdem ging es dann aber wieder bergauf bis auf zu erwartende 47,85 €/Gramm heute Morgen zum Handelsstart.

Momentan dominiert die Unsicherheit über die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus an den Märkten. Solange dort nicht Entwarnung gegeben wird, dürften sichere Häfen weiter gefragt sein. Die Märkte warten auf weitere Notenbanksitzungen, nämlich jenige der EZB am kommenden Donnerstag und der US-Notenbank Fed am 18. März.

Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich ein erholsames, trockeneres Wochenende.
 

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